Medikamentöse Behandlung der Arthrose

Auch wenn viele Betroffene es kaum glauben wollen: Die Schulmedizin stuft die Arthrose heute immer noch als unheilbare Krankheit ein. Wer sich nicht dazu durchringen kann, entsprechende operative Maßnahmen über sich ergehen zu lassen, dem bleibt lediglich die Behandlung durch Medikamente beziehungsweise entsprechend geeignete Schmerzmittel. Grundsätzlich können dabei ganz verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen, welche jeweils auch verschiedene Ansätze zur Behandlung verfolgen. Einige davon möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Sehr häufig zum Einsatz bei Arthrosen kommen Medikamente, welche den Körper daran hindern, so genannte Schmerzmediatoren zu bilden. Diese Schmerzmediatoren sind quasi kleine Nervenpunkte, die genau dort entstehen, wo körperliche Dysfunktionen zu beobachten sind. Es handelt sich hierbei quasi um ein Alarmsystem des menschlichen Körpers. Er merkt eigenständig, dass an der betreffende Stelle etwas nicht in Ordnung ist, und bildet genau an dieser Stelle vermehrt Schmerzmediatoren. Damit soll die Aufmerksamkeit des Gehirns auf diese Stelle gelenkt werden, welches dann in Form erhöhter Schmerzen definiert werden kann. Moderne Medikamente können verhindern, dass der Körper sein Alarmsystem nutzt und eine größere Anzahl von Schmerzmediatoren bildet. Damit halten sich die Schmerzen für den Betroffenen im Rahmen und werden nicht nach und nach stärker.

Einen anderen Ansatz verfolgen Medikamente, welche die Übertragungswege der Schmerzwahrnehmung hemmen oder blockieren. In diesem Fall bildet der Körper also sehr wohl eine erhöhte Anzahl von Schmerzmediatoren, allerdings wird der Transport der entsprechenden Signale vom betroffenen Gelenk zum Gehirn an einer geeigneten Stelle durch den Einsatz des Medikamentes unterbrochen. Das bedeutet konkret: Der Schmerz ist zwar physisch vorhanden, er wird jedoch vom Gehirn nicht mehr wahrgenommen.

Zur Behandlung von Arthrose gibt es eine ganze Reihe weiterer Medikamente, die nicht im Bereich der Schmerzen ansetzen. So gibt es beispielsweise Präparate, die für eine Regeneration des Knorpelgewebes im Gelenk sorgen sollen oder zumindest dessen Abbau verlangsamen. Diese Medikamente gibt es allerdings noch nicht sehr lange auf dem Markt, sie unterliegen immer noch laufenden Forschungen und sind häufig - zumindest in Deutschland und Westeuropa - noch nicht für den freien Einsatz zugelassen.

Da eine Arthrose oftmals aus einer akuten oder chronischen Entzündung des betreffenden Gelenks resultiert, gibt es eine ganze Reihe von entzündungshemmenden Medikamenten, die teilweise auch für eine vorbeugende Behandlung von Arthrose empfohlen werden. Diese Medikamente sollen also dafür sorgen, dass die Entzündung im Gelenk nach und nach gelindert wird und somit eine Arthrose erst gar nicht entsteht. Zur Behandlung einer bereits bestehenden Arthrose oder Gelenkentzündung sind sie allerdings nicht geeignet.

Für alle hier angesprochenen Medikamente gilt: sie können mitunter mit teilweise heftigen Nebenwirkungen verbunden sein. Medikamente, die Schmerzen im Körper unterdrücken, kappen sozusagen dessen eigenes Alarmsystem. Das Risiko dabei besteht darin, dass auch andere Schmerzsignale des Körpers nicht mehr wahrgenommen werden, da sich die Wirkung des Medikaments keinesfalls nur auf einen bestimmten Bereich (z. B. ein Gelenk) beschränken lässt. Gefährlich wird das Ganze dann, wenn Anzeichen für schwerwiegende beziehungsweise lebensgefährliche Erkrankungen und Körperzustände dadurch nicht erkannt werden. Dies könnte beispielsweise bei einem bevorstehenden Herzinfarkt oder Schlaganfall der Fall sein. Je länger diese Schmerzmittel angewandt werden, desto höher ist das Risiko, Alarmsignale des Körpers von anderen Stellen nicht mehr wahrzunehmen. Experten empfehlen daher, die Behandlung mit Schmerzmitteln regelmäßig zu unterbrechen, um den Körper die Chance zu geben, entsprechende Signale von anderen Stellen zu senden.


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