Operative Maßnahmen bei Arthrose

Die meisten Ärzte empfehlen – zumindest bei einer bereits fortgeschrittenen Arthrose - eine Behandlung mittels operativer Maßnahmen. Dabei können diese Maßnahmen verschiedener Gestalt sein, sie reichen vom bereits angesprochenen Austausch von Gelenkflüssigkeiten bis hin zum kompletten Ersatz des betreffenden Gelenks. Allerdings haben insbesondere jüngere Betroffene in diesem Fall mitunter ein Problem, da künstliche Gelenke in der Regel nur für einen Lebenszyklus von maximal 15 Jahren konzipiert sind, und somit meist erst bei älteren Patienten zur Anwendung kommen. Zwar besteht die Möglichkeit, auch jüngeren Patienten künstliche Gelenke einzusetzen, die dann zu einem späteren Zeitpunkt gegen ein neues Exemplar ausgetauscht werden, jedoch sträuben sich in diesem Fall oftmals die Krankenkassen bei der Übernahme der Kosten.

Bevor geeignete operative Maßnahmen eingeleitet werden können, steht zunächst die genaue Diagnose des Krankheitsbildes. Auch hierzu können verschiedenen Techniken zum Einsatz kommen. Die gewöhnliche Röntgenaufnahme wird zwar heute in den meisten Fällen immer noch als erstes Diagnosewerkzeug herangezogen, sie bildet in vielen Fällen jedoch kein ausreichend präzises Instrument, um das Vorhandensein beziehungsweise das Stadium der Krankheit ausreichend genau einschätzen zu können. Andere Methoden sind hierfür wesentlich geeigneter.

Wesentlich häufiger kommen heute Verfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie zum Einsatz. Die Technik hat in diesem Bereich große Fortschritte gemacht, so dass es auch heute möglich ist, bereits kleinste Veränderungen im betreffenden Gelenk festzustellen. Der Arzt achtet hierbei insbesondere auf eine Verschmälerung des Gelenkspalts sowie auf die Zystenbildung des gelenkbildenden Knochens. Auch eine Verdichtung des Knochengewebes (Sklerose) kann ein Hinweis auf eine vorliegende Arthrose sein.

Eine relativ neue Technik im Bereich der operativen Maßnahmen zur Behandlung von Arthrose ist die so genannte Arthroskopie. Das Besondere daran: Sie eignet sich sowohl zur Diagnose, kann aber auch direkt mit der Behandlung des betroffenen Gelenks einhergehen. Bei der Arthroskopie wird unter örtlicher Betäubung ein kleiner Einschnitt in der Nähe des Gelenks gemacht, anschließend führt man einen dünnen Schlauch, an dessen Spitze eine spezielle Kameravorrichtung angebracht ist, direkt in das Gelenk ein. Da der Schlauch mit seinem Kameraauge so klein ist, kann er sogar innerhalb des betreffenden Gelenks bewegt werden und liefert so den besten Weg zu einer möglichst genauen Diagnose. Gleichzeitig sind die Werkzeuge heute so vielfältig, dass sie mit zusätzlichen Möglichkeiten kombiniert werden können, z. B. zum Entnehmen von Proben im Gelenk oder zum Einsetzen von neuem Knorpelgewebe.

Bleiben diese relativ kleinen Eingriffe erfolglos, hält die Medizin weitere operative Verfahren zur Behandlung einer Arthrose bereit. Hierbei handelt es sich dann jedoch um Eingriffe, die unter Vollnarkose durchgeführt werden und entsprechende Risiken mit sich bringen. So können Gelenke beispielsweise operativ gerichtet und umgestellt werden, so dass sich eine geänderte Belastung im entsprechenden Gelenk ergibt, durch die die noch vorhandene Knorpelschicht nicht mehr so stark beansprucht werden soll. Zusätzlich ist es möglich, mechanische Irritationen im Gelenk operativ zu beseitigen und auch so mit dazu beizutragen, die Beweglichkeit zu verbessern. Helfen all diese Maßnahmen nicht, so steht als letzte Maßnahme nur noch der komplette Austausch des betroffenen Gelenks zur Verfügung. Diese wird insbesondere bei großen Gelenken wie Knie- oder Hüftgelenken praktiziert. Es handelt sich dabei jedoch um einen komplizierten medizinischen Eingriff, der mit einer langen Rehabilitationszeit im Anschluss an die Operation verbunden ist.


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